Die Geschichte des Alpinismus in Mallnitz
Mallnitz war einst ein schwer zugängliches Alpental, die ersten Touristen kamen eher zufällig - ein Bergunfall sollte alles ändern.
Unter den eher zufälligen Touriste kam auch Ende des 19. Jahrhunderts der Hannoveraner Chemiker Professor Karl Arnold. Bis dahin wurde der Ankogel meist nur von Einheimischen bestiegen, um Gämsen zu jagen oder nach entfleuchtem Vieh zu suchen. Erst wenige Bergsteiger trauten sich an den einst als unbesteigbar geltenden Gipfel. Ein Bergunfall sollte alles ändern.
1885 bestieg Professor Arnold den Ankogel bereits aus rein sportlichen Motiven. Der Bergführer, der Arnolds Tour begleitete, verletzte sich beim Abstieg Richtung Mallnitz schwer. Damals gab es jedoch noch keine Hütten zur Unterbringung oder Versorgung von Verletzen. Eine Tortur für die Bergsportler. Professor Arnold, angetrieben von den Erlebnissen am Berg, engagierte sich fortan, sorgte mit der Sektion Hannover des Deutschen Alpenvereins für den Bau der ersten Hütte in Mallnitz. Viele weitere sollten folgen. Auch fand Arnold mit Edmund von Mojsisovic, Wissenschaftler und Gründer des österreichischen Alpenvereins, einen leidenschaftlichen Mitstreiter für Mallnitz und den Alpinismus.
Als 1909 die Tauernbahn eröffnet wurde, baute Arnold für den erwarteten Touristenansturm das Hannoverhaus am Ankogel. Bis heute erinnert es zusammen mit dem nahegelegenen Mausoleum des Professors an die Anfänge des Alpinismus in Mallnitz. Der 2013 eingeweihte Neubau des Hannoverhauses (in 2566 m Höhe) hat 60 Übernachtungsplätze. Es liegt ideal, um ins Hochgebirge zu gelangen. Weitere Spuren finden sich direkt in Mallnitz. Im ehemaligen Sommersitz von Edmund von Mojsisovics befindet sich heute das Besucherzentrum des Nationalparks. Zu seinen Ehren baute der österreichische Alpenverein 2005 den bereits 1903 von Mojsisovics errichteten Margaretenpavillon wieder neu auf. Vom Dorfplatz Mallnitz aus, kann man diesen in einer 30-minütigen Wanderung erreichen. Die atemberaubende Aussicht macht die Faszination Mallnitz für alle spürbar.